Hinschauen, wo andere wegschauen

Auf dem Weg nach Arusha (Tansania) sorgte der Apparat, den Ralf Sandner in seinem Gepäck hatte, an jeder Zollstation für Aufregung. Doch nichts Bedrohliches führte der Geschäftsführer von Heinemann Optik & Akustik mit sich. Vielmehr brachte das hochmoderne Augenausmessgerät Segen für viele Schul- und Heimkinder sowie manche Erwachsene.

Doch von Anfang an: In 2012 volontierte Ralf Sandner sechs Wochen in einer Schule für geistig und körperlich Behinderte in Tengeru, ein Dorf nahe der Großstadt Arusha. Von den Kindern wie von den Erziehern wurde er hier mit offenen Armen aufgenommen. Und so stand sein Entschluss schnell fest: Er will sich in der Schule und in dem Land weiter engagieren.

 Ein Großteil der Kinder benötigt eine Sehhilfe

Seitdem kommt Ralf Sandner mindestens einmal im Jahr in die Schule nach Tengeru und prüft dort die Sehkraft der Kinder. Wieder in Deutschland werden dann Brillen auf Grundlage der evaluierten Daten gefertigt. Es ist ein Beispiel, wie Heinemann Optik & Akustik Verantwortung als Unternehmen praktiziert.Seit vergangenem Jahr besucht er eine weitere Einrichtung in Tansania: Nun profitieren auch Kinder in einem Heim in Usa River von seiner Expertise und seinem Engagement.

Kommt der Optiker zu Besuch, herrscht in beiden Einrichtungen große Freude. Denn anders als in Deutschland, erhalten Kinder in Tansania selten eine Brille, wenn sie benötigt wird. Für die Menschen dort ist die Sehhilfe ein Luxusgut. Dabei ist eingeschränktes Sehen ein häufiger Grund für den Schulabbruch. Bildungs- und Berufsaussichten leiden, geringe Lebensqualität mit erhöhtem Lebensrisiko ist die Folge.

Ralf Sandner möchte mit seinem Engagement die Extrameile gehen, denn was er in Tansania erlebt hat , erschreckt und beeindruckt ihn gleichermaßen: Armut, Hunger, Aids und Gewalt auf der einen Seite, unbändige Lebensfreude und Herzlichkeit auf der anderen Seite. Sein Ziel ist, mit den ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, das Leben einiger dort zum Positiven zu verändern und ihnen ein eigenständiges Leben zu ermöglichen. „Keiner verlässt seine Heimat, wenn er dort eine Zukunft sieht, die lebenswert und sicher ist“, meint Ralf Sandner.

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Das normale Leben in Tansania kennengelernt 

Der Geschäftsführer hat das Leben in Tansania nie vom Hotelzimmer aus gesehen. Bereits als Volontär in 2012 war er in einer Gastfamilie untergebracht, die ihn ganz herzlich empfing. Und das ist bis heute so geblieben: Ist er im Land, liebt er es im echten Leben teilzunehmen. Vieles sei wie in Deutschland, einiges komplett anders und wieder anderes sinnfrei im Vergleich zu Deutschland. Er macht es am Beispiel des Kühlschranks deutlich: Klar könne man den dort kaufen, aber bei täglichem Stromausfall von mehreren Stunden mache er zur Vorratshaltung einfach keinen Sinn.

Tansania ist ein sehr vielschichtiges Land mit verschiedenen Religionen, Weltanschauungen und Traditionen. Auf der einen Seite die stolzen Massai und viele andere ursprüngliche Stämme, auf der anderen Seite die ärmliche Dorfbevölkerung und schließlich die Städter, deren Leben sich von dem der Europäer nur unwesentlich unterscheidet.

Arbeitsplätze schaffen, ist das Ziel

Über sein Engagement sagt Ralf Sandner: „Ich mache das nun schon seit sieben Jahren mit viel Herzblut, zahlreichen wunderbaren Erlebnissen und einigen Tiefschlägen, aber immer mit einem positiven Ziel.“ Es sei ein ganz herzliches Land, sehr gastfreundlich und lebensbejahend. Neben vielen Bekanntschaften habe er auch manche Freundschaft geschlossen. Unter anderem mit Peter Osmund Mponda, mit dem er Guruguru Safaris Ltd. gegründet hat. „Unser Unternehmen bietet verschiedene Safaris in die wunderbare Wildnis Tansanias an. Am bekanntesten ist sicher die Serengeti und der Kilimandscharo, aber es gibt noch so viel mehr zu entdecken, wie etwa auf der Tierwanderung oder der Tour im Heißluftballon“, so Ralf Sandner. Genaue Informationen gibt es unter gurugurusafaris.com.

Sein Ziel ist es, Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen – und das nicht nur im Touristikbereich. Vielleicht gibt es in der Zukunft ja auch eine Filiale von Heinemann Optik & Akustik. „Wie das aussehen soll, weiß ich jetzt noch nicht, aber man findet ja immer nur das, was man auch sucht“, meint Ralf Sandner. Er möchte, dass die Menschen in Tansania stolz auf sich sind und in der Lage, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

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Netzwerken in Afrika 

Apropos Geschäft: Seit Oktober 2016 ist Ralf Sandner Mitglied bei BNI, einem global agierenden Unternehmernetzwerk für Empfehlungsmarketing, das örtlich in so genannten Chaptern organisiert ist. Als Geschäftsführer von Heinemann Optik & Akustik ist er in der Wetzlarer BNI-Gruppe Kalsmunt aktiv. Als er in Tanzania war, nutzte er die Chance die BNI-Gruppe in Dar-es-Salaam zu besuchen und war überrascht und begeistert, dass die Treffen dort genauso strukturiert verlaufen, wie er es aus Wetzlar kennt. Wer gibt gewinnt , ist das Motto von BNI – und auch Ralf Sandners persönliches Motto. Der Lohn seines Engagements ist das Lächeln vieler Kinder.