Pop, populär, populärer: Devin Miles möchte mit seiner Kunst populärer werden. Seine Bilder sind sowohl in international bedeutenden Galerien sowie in privaten und institutionellen Sammlungen vertreten. Aber auch Gäste der Aida kommen an seiner Kunst nicht vorbei. Seine Drucke hängen auf zahlreichen Kreuzfahrtschiffen – genau dort, wo jeder Passagier täglich vorbeischlendert. Und nun haben einige seiner Bilder den Weg nach Wetzlar gefunden: Noch bis zum 22. Juni 2019 präsentieren wir in Kooperation mit der „Galerie am Dom“ in unserer Heinemann-Filiale in der Langgasse in Wetzlar die Devin-Miles-Ausstellung.
Bei der Vernissage herrschte unglaubliches Gedränge. Etwa 200 Gäste tummelten sich im Laufe des Abends in unseren Räumen. Zwischen Besuchern, Brillen und Bildern reichten Servicekräfte – neben dem Bild von Sean Connery als James Bond – Martini und andere süffige Getränke. Dabei inszenierte sich das Popcorn – in ebenso bunten Farben wie der überwiegende Teil der Pop-Art-Bilder – als Fingerfood. Die Stimmung war gelöst.
Das Interview mit Devin Miles führte Michael Marks von der „Galerie am Dom“. Hier erklärte der Künstler, dass seine Bilder eigentlich seinen Alltag widerspiegelten: Die Auswahl von Farbe, Technik, Motiv, Material und Form sei täglich eine Gemütsentscheidung. Dabei strahlten die meisten Bilder Lebensfreude aus und „so gehe ich auch durchs Leben“, so Miles.
Miles‘ Kunst beeindruckt: Die Besucher der Vernissage waren begeistert. Vielleicht auch wegen der Motive? Die meisten seiner Bilder zieren Hollywoodstars der 50er und 60er Jahre. Alsdie „Figuren seiner Kindheit“, als „Mythen“ hätten Stars wie Marilyn Monroe, Steve McQueen, Brigitte Bardot, James Dean, Romy Schneider und Sean Connery als James Bond die Zeit überdauert. Dabei sagte Miles als populärer Künstler zur Motivauswahl aber auch ganz klar: „Für jene, die als Künstler überleben, Erfolg haben wollen, macht es natürlich auch Sinn, etwas zu präsentieren, was die Leute kennen.“
Dabei erscheinen die Stars und Sternchen der 50er und 60er in Miles‘ Werken in neuem Licht: Der Künstler versteht sich als Geschichtenerzähler, der ihre Story mit seinem eigenen ganz persönlichen Bezug widergibt. Dabei fließen unter anderem echte Dokumente mit ein, werden historische Zusammenhänge gesetzt. Im Interview verriet er überdies: „Ich identifiziere mich unheimlich viel mit Romy Schneider.“
In Miles‘ Bildern gehen Kunst und Handwerk Hand in Hand. Der Künstler beschrieb das Verfahren des Siebdrucks, dass er – neben Airbrush und Malerei häufig für seine Bilder einsetzt – als altes, aufwendiges Handwerk. Auffällig ist auch die silbrig glitzernde Oberfläche seiner Bilder, die aus jedem Betrachtungswinkel – und vor allem bei wechselndem Licht – anders wirken. Hier arbeite er mit gebürsteten Aluminiumplatten als Grundlage. Durch die Reflektion habe man dabei immer eine Bewegung im Bild.
Das Interview im Plauderton war kurzweilig, der Austausch im Anschluss bunt wie die Ausstellung. Unaufdringlich und nur auf Nachfrage stellten hier Repräsentanten von Chanel und Persol den Besuchern ihre aktuellen Kollektionen vor. E sind jene Marken, die auch in einigen von Miles Bildern zu finden sind und dort als Markenname oder als Sonnenbrille auftauchen.
Auf die Frage, warum eine Kunstausstellung in einem Optikfachgeschäft stattfindet, hatte Miles‘ Managerin Nicole de Néve eine ebenso einfache wie einleuchtende Antwort: Man will die Kunst dorthin bringen, wo die Menschen sind.